Sonntag, 28. September 2008

Spring@32°

Hallo meine lieben Blog-Leser,

nach einer kleinen "Zwangspause" bei den Updates, melde ich mich zurück aus Manly. Nun gut, ich gebe zu, dass diese Pause aufgrund einer Woche Urlaub in Byron Bay, 5 Tagen Uni-Stress (2nd Residential) und wieder ein paar Tagen "Urlaub" mit Felix und Jan hier in Sydney zustande kam. Dabei haben wir den Beginn des Frühlings (der ein gefühlter europäischer Sommer ist) in vollen zügen genossen und verbrachten unsere Zeit mit Schwimmen, Schnorcheln, Surfen, Kartenspielen am Strand und gemütlichem Balkonsitzen in Begleitung von kühlen Blonden. Darüberhinaus habe ich den beiden noch ein paar schöne Ecken von Sydney gezeigt, u.a. die bekannten Partystraßen und Partyviertel, die man auch gesehen haben muss, wenn man in Sydney war.

Nun sind die beiden schon wieder in Deutschland und ich muss auch schon wieder Kram für die Uni erledigen (und das obwohl ich Ferien habe... eine Unverschämtheit :) aber Zeit für den morgendlichen Surf sollte schon immer zur Verfügung stehen, jedenfalls wenn Poseidon uns gut gestimmt ist und auch Wellen an den Strand rollen lässt...

Als kleines Schmanckerl für diese Woche habe ich ein Video aus Byron Bay, das alle Naturfreunde begeistern wird. Es handelt sich hierbei um den australischen white-breasted sea eagle.

Bei einem weiteren Versuch konnten wir dann tatsächlich bestaunen wie er einen kapitalen Fisch aus dem Wasser zog und davonflog. Wahrlich ein Naturschauspiel. Kurz danach konnten wir dann übrigens einige Wale beobachten, wie sie die Küste entlangzogen.

Das wars vorerst aus Manly für den August. Ich melde mich dann rechtzeitig zum 5.Oktober wieder mit einem (diesmal pünktlichen) Blog-Update. Viele liebe Grüße gen Deutschland und den Rest der Welt, euer Fabian

Sonntag, 21. September 2008

Destination:SYD

Nach einer fantastisch entspannten Woche in Byron Bay, ironischerweise ohne großartige Wellen und nicht nur blauem Himmel (während dies in Sydney der Fall war), kam ich am Abend 22.September wohlbehalten in Sydney an. "Wohlbehalten" ist hierbei großzuschreiben, da vor Abflug alle Passagiere warten mussten bis zwei Experten von der Gold Coast eingeflogen wurden, um das Flugzeug einer kleinen Reparatur zu unterziehen. Einige Tests und weitere 3 Stunden später waren sich die Experten dann einig, dass das Flugzeug erstmal nirgendwo hinfliegt (da sonst möglicherweise auch die Schwimmweste zum Einsatz kämen). Unser Pilot, der mittlerweile einige verärgerte Passagiere in Zaum halten musste, entwickelte sich mehr und mehr zum Stand-up Comedian und verstand es die Leute bei Laune zu halten. Letztendlich kam er zu dem Entschluss einer anderen Crew das Flugzeug wegzunehmen und einfach mit uns nach Sydney zu fliegen (anstatt nach Melbourne), was ihm den gebührenden Applaus der Wartenden sicherstellte. 1A Problembewältigung auf australisch! Mich würde wirklich interessieren, wie lange die Melbourne-Passagiere dann in Byron festsaßen...

Als ich jedenfalls in Sydney um ca. 11pm landete waren es hier noch warme 25°C und jegliche Gedanken an vergangene winterliche Tage in Sydney vergessen. Eine ideale Gelegenheit, um auf der Fährfahrt nach Manly auf dem "Sonnendeck" (oder nennen wir es einfach mal "Sonne-Mond-und-Sternedeck") zu sitzen und die Skyline, die Harbourbridge und die angestrahlte Oper auf sich wirken zu lassen. Dabei gelang mir diese Aufnahme der Oper (leider etwas verwackelt, aber ich finde gerade das macht die Aufnahme zu etwas besonderem - zum Gemälde).

Mit diesem nächtlichen Eindruck der Opernsilhouette möchte ich schließen und wünsche allen auf der Nordhalbkugel einen sonnigen und farbenfrohen Herbst!

euer Fabian

Sonntag, 14. September 2008

Byron Bay (13.-20.09)

Wie sich einige von euch vielleicht erinnern mögen, war ich vor gut 5 Monaten schon einmal in Byron Bay gewesen. Damals im Zuge meines Eastcoast-Roadtrips mit Max. Seither schweben mir die schier endlosen Strände und die perfekt geformten Wellen im Kopf herum und eine Rückkehr an diesen Ort verbunden mit einem grandiosen Surf scheint unausweichlich.

Und siehe da, auf einmal ergibt sich die Möglichkeit zwei Vögel mit einem Stein zu erledigen (sagt man hier so): Felix und Jan zu treffen und gemeinsam Byron unsicher zu machen. Gesagt, getan. Einer Woche weitab vom Unistress stand nichts mehr im Wege - Byron Bay.

Unsere Zeit verbrachten wir stilecht in der Arts-Factory, einer alten Hippie-Kommune, die heutzutage als sehr entspanntes Hostel dient und dabei mit Massagezelt, Swimming Pool, Whirlpool und Kino aufwartet. Und wenn man bedenkt, dass wir dafür nur 20$ die Nacht bezahlt haben, fragt man sich wirklich wie andere Unterkünfte in Byron mehr verlangen können.
Angekommen. Erstmal Schuhe aus. An den Strand! Doch hier fanden sich nicht die Wellen von denen Surfer träumen... na dann erstmal eine kleine Wanderung, die Küste entlang. Am Strand bliess ein scharfer Wind, wirbelte den Sand und das Meer ordentlich auf. Dabei entstand eine Art Mikrosandsturm knapp über dem Boden, welcher bizarre Sandverwehungen entstehen liess. Hier mein Versuch dieses Schauspiel einzufangen:

Entlang der Küste mussten wir auch einige Felsen passieren und konnten unsere Kletterkünste unter Beweis stellen. Dabei begegnete uns diese furchtlose und faszinierend schöne Echse, die sich auf den Felsen in der Sonne räkelte.

In den darauffolgenden Tagen erinnerte das Meer eher an die Nordsee und an Surfen war nicht zu denken. Also buchten wir kurzerhand eine Tagestour nach Nimbim, einem kleinen Hippie-Dörfchen, in dem das Leben unter dem Zeichen des Hanfblattes steht, es heute jedoch als Touristenattraktion ein wenig gekünstelt daherkommt. So konnten wir jedenfalls ein bisschen was vom Hinterland sehen. Und meiner Meinung nach reiht sich diese Ecke Australiens landschaftlich direkt an Europa. Aber seht selbst:

Mit diesem pittoresquen Sonnenuntergang schlossen wir die rundum angenehme Tagestour ab. Die nächsten Tage mieteten wir dann trotz aller Widrigkeiten Surfbretter und versuchten unser Glück in den Fluten des Pazfiks. Es gibt ein schönes englisches Wort, das die Wellen, die wir hatten präzise beschreibt: mediocre.

Aber nicht nur das Wellenreiten kann einem Adrenalinschübe verschaffen. Ich hatte nicht mit Jean-Baptiste gerechnet, einem vielleicht 1,60 großen und schmalen Filmstudent aus Paris. Ein wirklich dufte Kerl, doch mit dem 2 Meter Minimalibu (das ist ein Surfbrett-Modell) hatte er seine Schwierigkeiten. Da wir für alle (insgesamt 5) nur zwei Surfbretter ausgeliehen hatten, mussten wir uns kameradschaftlich abwechseln. Nachdem ich meine 2-3 ("mediokren") Wellen abgesurft hatte, tauschten wir die Bretter, so dass Felix und JB (i.e. "Jay-Bee", also Jean-Baptiste) im Wasser waren. Ich entschloss mich den beiden zuzugucken und begab mich dazu auf die Aussichtsplattform direkt rechts auf den Felsen. JB paddelte als einziger ziemlich weit draussen, dort wo die ersten Wellen anfingen Berge und Täler auszubilden. Plötzlich näherte sich dem kleinen Franzosen ein bedenklich großer Schatten... ich dachte (oder hoffte) zuerst einen Seelöwen o.ä. zu sehen, dann war jedoch klar: das ist ein verdammt großer Hai (er war ungefähr 1,5mal so lang wie das Brett - also 3m!)! Sofort habe ich die anderen Leute auf der Plattform darauf aufmerksam gemacht und wir versuchten gemeinsam JB zu alamieren... jedoch ohne Chance wir waren zu weit weg und der Wind zu stark. Zwei Meter neben Jean-Baptist schien der Hai (direkt unter der Oberfläche - seine Rückenflosse lukte teils aus dem Wasser) ihn zu observieren. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter und das Gefühl der Hilflosigkeit machte mich wahnsinnig. Ich war überzeugt, dass der Hai jeden Moment zuschnappen würde. Man hört ja so einige Stories... und Chinda (ein Tscheche der auf unserem Zimmer war) erzählte, dass einen Monat zuvor ein Surfer von einem Hai schwer verletzt wurde. Sekunden, die einem wie Stunden vorkommen. Und dann, der Hai schwimmt dicht unter der Oberfläche davon, nur seine Rückenflosse blinkt noch ein zwei Mal aus dem Wasser hervor, bevor er im endlosen Blau des Meeres verschwindet. Was für eine Nervenanspannung! JB schien wohl zu schmächtig, um als Seelöwe durchzugehen. Denn die meisten Haiangriffe beruhen auf Verwechslungen, der Hai denkt "oh, ein Seelöwe", beisst zu und merkt unvermittelt, dass es sich um einen wenig schmackhaften Menschen handelt, und lässt ab vom homo surficus. Einerseits natürlich gut, andererseits trägt man einen nicht unerheblichen Kratzer davon, der dann manchmal sogar zum Tode führen kann. Nicht so in diesem Falle (fingers crossed).

Immernoch völlig aufgeregt rannte ich herunter, und JB der gerade aus dem Wasser kam, ahnte von nichts. Er hatte von alledem nichts mitbekommen und kann nur lachen über das Glück, das er kurz zuvor hatte. Spricht ja immerhin für den Hai, der hat sich unbemerkt angepirscht und ist ebenso wieder verschwunden - wahrlich ein perfekter Räuber. Nach dieser Geschichte, wurde JB von uns nur noch Sharkhunter genannt und ich werde ein Foto von diesem Draufgänger nachliefern!

Mit diesem Abenteuer schließe ich das Kapitel Byron Bay und wünsche allen eine schöne Woche!

Fabian

Sonntag, 7. September 2008

Stormy Surf

Hallo zusammen!
Ich melde mich gesund zurück, so wie sich jetzt auch hoffentlich der Frühling in Manly zurückmeldet. Offizieller Frühlingsbeginn war hier bereits doch das Wetter lässt noch ein bisschen auf sich warten. Naja, jedenfalls wird es nachts jetzt nicht mehr so kalt und wenn es die Sonne dann tagsüber schafft sich durchzusetzen, dann wird es auch schon richtig warm - endlich!

Nächsten Samstag geht es für mich für eine Woche an die Ostküste nach Byron Bay, um dort mit Felix und Jan noch ein paar gemeinsame Tage zu verbringen. Gott sei dank, dass in der Woche nicht viel in der Uni passiert und ich alles soweit vorarbeiten kann. Das jedoch bedeutet für mich, dass die kommende Woche kein Zuckerschlecken wird. Aber wie heißt es so schön: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Ganz nach diesem Motto mache ich mich gleich also an die Arbeit aber zuvor noch ein paar Fotos für euch.

So sah es hier die letzen Tage wetterttechnisch aus - da hast du als Surfer nur bedingt Spass. Es wurde die Tage sogar eine Warnung rausgegeben: Critical/ Dangerous Surf conditions (only very expierenced surfers should hit the stormy waves)! (Man entschuldige die miserable Qualität des Bildes - ich habe es mit meinem Handy aufgenommen - was man nicht sieht... ich wurde extrem nass ;)

Da denke ich doch lieber an sonnige Tage zurück, an denen auch so angenehme Zeitgenossen unterwegs waren wie dieser sehr elegante und große Pelikan. Bei einer kleinen Wanderung entlang der Steilküste Manly´s schwamm dieser australische Pelikan direkt vor uns den Strand entlang. Man könnte meinen dieser Vogel weiss um seine Pracht und ist stolz sich zu präsentieren.

Last but not least noch ein kleines Schmanckerl´, das einfach die Idiotie mancher Schilder hier in Australien auf den Punkt bringt. ZUM FOTO. Dieses großartige Schild hängt auf der Herrentoilette der Manly-Fähre. Dieses Schild ist hier in guter Gesellschaft. So zum Beispiel ein Hinweisschild in der Bahnstation des Olympia-Parcs: "Schubsen kann böse Verletzungen nachsichziehen", oder auf jeder Bahnstation die Hinweise auf dem Boden: "Slippery when wet", was durch Lautsprecherdurchsagen alle 2 Minuten bestätigt wird, wenn es dann tatsächlich mal regnet. Mich würde es mittlerweile nicht wundern, wenn ich hier ein Schild sehen würde mit der Aufschrift: "Obacht, wenn es regnet wirst Du nass!"...

Viele Grüße aus Australien,
euer Fabian